Fotos von Eichhörnchen gesucht!
Mitmach-Aktion: Fotos von Eichhörnchen gesucht!
Eichhörnchen zählen zu den gern gesehenen Gästen in unseren Gärten und werden oft beobachtet. Dennoch ist nur wenig über ihr Vorkommen in Vorarlberg bekannt, und es gibt aus einigen Regionen wie den Zentralalpen, dem Großen Walsertal oder dem Arlberg kaum Fundpunkte. Die letzten Meldungen aus diesen Regionen sind darüber hinaus bereits über 20 Jahre alt. Um mehr über das aktuelle Vorkommen des Eichhörnchens in Vorarlberg zu erfahren bitten wir, deine Beobachtungen und Fotos auf laendlemaus.at zu melden!
Was ist zu tun? Wenn du ein Eichhörnchen siehst, melde uns deine Beobachtung hier: …zum Fundformular.
Welche Informationen werden benötigt? Fundort, Datum, Nachweisart und Foto.
Warum ist das wichtig? Durch die Fundmeldungen erhalten wir Informationen zur aktuellen Verbreitung des Eichhörnchens.
Was geschieht mit den Daten? Nach einer Validierung durch das Projektteam werden die Fundpunkte in die Datenbank der inatura übertragen und wissenschaftlich ausgewertet.
Tipp:
- Vogelhäuser sind in den kalten Herbst- und Wintermonaten eine wichtige Unterstützung für unsere heimischen Singvögel. Wer sich regelmäßig an der Beobachtung der gefiederten Gäste erfreut, dem ist aufgefallen, dass nicht nur Vögel die Futterstelle nutzen. Vor allem kleine Säugetiere sind für das zusätzliche Nahrungsangebot dankbar, allen voran das wohlbekannte Eichhörnchen.
- Auch die Fraßspuren an Haselnüssen verraten die Anwesenheit des Eichhörnchens. Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber zur Mitmach-Aktion: Auf zur Nussjagd
Eichhörnchen
Lebensraum und Lebensweise
Eichhörnchen leben üblicherweise als Einzelgänger in unseren Wäldern, suchen aber bei geringer Nahrungsverfügbarkeit häufig die Nähe menschlicher Ansiedelungen, wo sie naturnahe Gärten und Parkanlagen als Lebensraum nutzen. Das durch den Menschen gebotene Zusatzfutter (auch in Form von Vogelfutter beim Futterhäuschen) ermöglicht es ihnen, diese Umgebungen sogar ganzjährig zu besiedeln. Die Tiere sind im Gegensatz zu vielen anderen Nagetieren streng tagaktiv. Sie erwachen in den Sommermonaten kurz vor Tagesanbruch, ruhen zu Mittag im geschützten Kobel oder an einem anderen deckungsreichen Standort und setzen erst am Nachmittag die Futtersuche fort. Im Herbst sind sie besonders aktiv und nutzen den gesamten Tag um Nahrungsvorräte anzulegen und Fettreserven für den bevorstehenden Winter anzufressen.
Als Baumbewohner sind Eichhörnchen nahezu perfekt im Klettern, Balancieren und Springen. Neben ihrer dynamischen Fortbewegung in der Höhe, welche den Beobachter oftmals Staunen lässt, sind sie ebenso gute Läufer und erreichen kurzeitig Geschwindigkeiten bis zu 26 km/h. Mit bis zu 2 m weiten Srüngen überbrücken sie auch lange Strecken am Boden schnell und sicher.
Unter ihresgleichen kommunizieren Eichhörnchen überwiegend visuell: Körperhaltung, Kopfposition sowie die Bewegungen der Ohren und des Schwanzes werden zur Übermittlung von Informationen eingesetzt. Bei Verunsicherung schlägt das Tier den Schwanz seitlich, bei einer Störung hingegen auf und ab. Wird es ihm letztlich zu viel, klopft es mit den Pfoten auf den Untergrund (Rindenklatschen) und versucht mit stoßartigen Lauten sein Gegenüber einzuschüchtern. Neben der Körpersprache und den Lautäußerungen informieren Geruchsmarkierungen (Kot, Urin und Drüsensekrete) entlang der Laufwege über die soziale Position und den Fortpflanzungsstatus eines Individuums.
Einen sichern Ruhe- und Aufzuchtplatz finden Eichhörnchen in ihren selbstgebauten Zweignestern („Kobel“ genannt) in den Baumkronen oder in passenden Baumhöhlen. Der Kobel ist rundlich-kugelig und erreicht bis zu 45 cm Durchmesser. Er wird oft über einem Vogelnest oder in einer Astgabel errichtet und besteht aus verwobenen Zweigen, Blättern, Gräsern, Moos und anderen Materialien aus der Umgebung.Die Paarungszeit des Eichhörnchens beginnt Ende Dezember und endet mit den letzten Würfen im August. In der Fortpflanzungszeit können häufig wilde Verfolgungsjagden, in welchen sich die Tiere spiralförmig um die Stämme hetzen, beobachtet werden. 4 bis 10 Tage später ist dieses Werben beendet und das Weibchen paart sich mit einem oder mehreren Männchen. Nach 38 Tagen kommen 2-5 Jungtiere zur Welt, welche nach weiteren 6 Wochen den Schutz des solide konstruierten Wurfnests zum ersten Mal verlassen, um mit der Mutter die unbekannte Umgebung zu erkunden.
Schwarz – Rot – Grau, was ist da los?
Trifft man öfters auf Eichhörnchen, so fällt sofort auf, dass die Tiere sehr unterschiedlich gefärbt sein können: Von „roten“ über „braune“ zu gänzlich schwarzen Tieren reicht die Palette. Hier handelt es sich aber nicht, wie oftmals angenommen, um verschiedene Arten, sondern um Farbvarianten der selben Art: des Europäischen Eichhörnchen Sciurus vulgaris. Über die Bedeutung der unterschiedlichen Färbungen wurde viel geforscht und gerätselt. Eine plausible Theorie besagt, dass die Farben eine Anpassung an die ursprünglichen Lebensräume der Tiere darstellen. Währen rote Tiere vorwiegend in Eichenwäldern lebten und mit ihrer hellen Farbe gut an die Umgebung angepasst waren nutzten die Eichhörnchen in den meist höhergelegenen und kühleren Nadelwäldern ihre dunkle Farbe sowohl zur Tarnung als auch zur effizienten Aufnahme der Sonnenstrahlung.
Da die einstmals großflächigen und einheitlichen Waldgebiete mittlerweile durch den Menschen in ein kleinteiliges Mosaik künstlich begründeter Waldstücke verwandelt wurden, kann man heute alle Farbvarianten in allen möglichen Lebensräumen antreffen.
Aber was hat es mit nun den grauen Hörnchen auf sich? Hier handelt es sich, der Name ist selbsterklärend, um das Grauhörnchen Sciurus carolinesis, einen nahen Verwandten unserer Eichhörnchen. Grauhörnchen wurden aus Nordamerika eingeschleppt und stellen für heimische Populationen eine starke Bedrohung dar, da sie den für das europäische Eichhörnchen tödlichen Parapox-Virus übertragen. Die Tiere sind etwas größer und fast doppelt so schwer wie ihre europäischen Verwandten und gefährden vor allem in England die durch jahrzehntelange Jagdtradition ohnehin dezimierten Eichhörnchen-Bestände. In Österreich, Deutschland und Schweiz ist bislang kein Vorkommen des Grauhörnchens bekannt. In Norditalien hingegen sind die seit 1948 ausgesetzten Tiere aber bereits etabliert und es bleibt abzuwarten, ob das Grauhörnchen es in Zukunft von Italien über oder rund um den Alpenbogen auch bis nach Österreich schaffen wird, oder nicht.